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豊かな国での貧困

DW 1-23 [2016-02-26]

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イラスト1
Arm in einem reichen Land
Deutschland ist eines der reichsten Länder weltweit,
trotzdem leben viele Menschen in Armut.
Sie haben nicht genug Geld für Lebensmittel.
Deshalb verteilen Hilfsorganisationen umsonst Essen –
und die Nachfrage steigt.
Eigentlich ist Deutschland ein reiches Land.
Doch mehr als 15 Prozent der Deutschen gelten als arm.
Sie müssen zwar nicht auf der Straße schlafen oder verhungern,
wie viele Menschen in anderen Regionen der Welt,
aber sie haben nicht genug Geld für die Miete, für Kleidung oder Lebensmittel.
Betroffen von der Armut sind in Deutschland vor allem Alleinerziehende, Arbeitslose und Rentner.
In den letzten Jahren ist die Armut bei den Rentnern besonders schnell gestiegen.
Der Pfarrer Michael Mombartz kennt das Problem der Armut gut.
Seit 20 Jahren organisiert er mehrere Tafeln in Köln.
Zu Beginn der Essensausgabe im Jahr 2004 kamen zu der Tafel im Stadtteil Holweide nur zehn Menschen – heute kommen 120.
„Die Armut geht seit vielen Jahren nach oben.
Wir kommen deshalb mit unseren Angeboten kaum noch hinterher“, sagt Mombartz.
Der Pfarrer hat ehrenamtliche Helfer,
die die Lebensmittel an die Bedürftigen verteilen.
Das Essen bekommen sie von Organisationen,
die auf Großmärkten und in Supermärkten alles einsammeln, was nicht verkauft wurde.
Für viele Bedürftige ist es nicht leicht, zu der Tafel zu gehen und Hilfe anzunehmen.
„Die Menschen kommen am Anfang immer mit großem Schamgefühl hierher und weinen auch häufig“,
erzählt Mombartz.
Die 75-jährige Rentnerin Siegrid Giga ist froh, dass es die Tafel gibt.
„Ohne die Essensausgabe müsste ich auf Vieles verzichten“, sagt sie.
Mombartz versteht sie:
„Wenn ich mir vor allem die älteren Menschen ansehe,
die teilweise ihr Leben lang gearbeitet haben
und die dann mit ein paar Hundert Euro im Monat auskommen müssen,
finde ich, dass es in einem Land wie Deutschland anders zugehen müsste“,
sagt er ernst.